In der letzten Zeit - etwa dem letzten halben Jahr - hat sich viel verändert bei mir. Und damit meine ich nicht einmal äußere Umstände. Vielmehr sind es innere Umstände, Gedanken, die ich mir gemacht habe und Einsichten, die ich erlangt habe, die mich in vielerlei Hinsicht verändert haben. Angefangen hat alles damit, dass ich irgendetwas in meinem Leben ändern wollte, auch wenn ich noch nicht so ganz wusste, was es sein sollte. Ich war schon immer ein Mensch, der immer wieder Veränderungen braucht. Wie oft habe ich als Kind mein Zimmer umgestellt, wie oft habe ich mein Zimmer Zuhause bereits gestrichen, neu dekoriert. Einfach nur, weil ich es liebe, kleine Dinge in meinem Leben zu verändern. Dann beschloss ich, mich selbst durch eine - erst einmal zeitlich begrenzte - Ernährungsumstellung auf die Probe zu stellen. Einfach mal vegan sein. Ich wollte herausfinden, wie mein Körper auf eine rein pflanzliche Ernährung reagiert. Dazu muss man auch wissen, dass ich vorher ein absoluter Allesesser war. Auf gesunde Ernährung habe ich viel Wert gelegt, klar, aber Milch, Eier und Fleisch waren stark vertreten in meinem Speiseplan. Aus diesem anfänglichen Experiment heraus fing ich an, mich mehr und mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ich schaute Dokumentationen (wie etwa
Cowspiracy und
Earthlings), recherchierte im Internet, sammelte Inspirationen auf Instagram und stellte fest, dass dieser Schritt genau das richtige war. Mit der Zeit wuchs mein Interesse für all das immer mehr. Kochen hat mir auch vorher viel Spaß bereitet, da ich, wie gesagt, ohnehin ein kleiner Ernährungsfuzzi war. Doch die vegane Küche hat mir so viele neue Produkte/Zutaten gezeigt, die ich vorher niemals besaß, hat mich derart zum Experimentieren bewegt, dass ich gar nicht mehr anders wollte. An alle, die sich/mich immer fragen,
was man als Veganer denn eigentlich überhaupt noch essen kann, kann ich nur richten: die vegane Küche ist unheimlich vielfältig! Doch nicht nur der Spaß, den ich an meiner neuen Ernährungsweise erlangte, bewegte mich dazu weiterzumachen. Auch Faktoren wie der Umwelt- und Tierschutz spielen für mich mittlerweile eine große Rolle dabei, weiterzumachen. Doch das möchte ich hier und jetzt gar nicht allzu sehr vertiefen.
Vielmehr soll es darum gehen, warum ich nicht mehr "lackaddict" bin, und wieso ich so lange nichts von mir auf Instagram habe hören lassen. Kurz und auf den Punkt gebracht kann ich sagen: Meine Interessen haben sich einfach verändert. Während ich zur Schulzeit fast täglich meine Nägel neu lackiert habe, frage ich mich mittlerweile, woher ich diese ganze Zeit dazu überhaupt genommen habe. Als ich dann anfing zu studieren, blieb das Nägel Lackieren immer mehr auf der Strecke. Bedeutet: Immer weniger Kontent für "lackaddict". Am Anfang war ich traurig darüber. Hat mir meine tägliche (oder mindestens wöchentliche!) Maniküre doch so viel Freude bereitet. Aber irgendwann fehlte es mir ohnehin nicht mehr. Natürlich mag ich lackierte Nägel noch immer sehr gern, aber all das - das Nägel Lackieren sei nur exemplarisch für eine Menge Dinge genannt, da aus diesem Grund mein Instagram-Account ja seinen Namen bekam - ist nicht mehr das, was meinen Alltag ausmacht, weil es keine Routine mehr ist. Es mag jetzt vielleicht alles sehr dramatisch und danach klingen, als hätte ich tatsächlich den lieben langen Tag nichts anderes getrieben, als mir meine Nägel zu lackieren, als hätte sich mein ganzes Leben nur darum gedreht, was natürlich Quatsch ist.
Natürlich drehten meine Gedanken sich auch um andere -
wichtigere! - Dinge. Ich bin - möchte ich doch gern von mir behaupten dürfen - auch kein auf den Kopf gefallenes Dummchen, was doch sehr weit verbreitetes Klischee über beauty- und modebegeisterte Menschen sein mag, welches sich für
nichts anderes interessiert. Ich möchte auch keineswegs sagen, dass ich jegliches Interesse an Beauty und Mode verloren habe- wo kämen wir denn dann hin?! :-D Vielmehr habe ich aber für mich persönlich (!) festgestellt, dass gerade dieser Massenkonsum nicht das ist, wovon ich länger ein Teil sein möchte. Ich möchte wissen, dass die Dinge, die ich kaufe unter guten Bedingungen hergestellt wurden und möchte nicht mehr, dass Tiere oder andere Menschen unter meinem Konsum und meinem "Genuss" leiden müssen.
Was ich auch merke, ist, wie sehr mir so etwas wie dieser Blog gefehlt
hat. Ich gehe mit so viel Elan an diese Sache heran und hoffe, dass ich
es schaffe, kontinuierlich dran zu bleiben. In meinem Studium schreibe
ich viel - wahnsinnig viel. Aber auf eine ganz andere Art. Ich habe
gemerkt, dass ich einen Ausgleich dazu brauche. Einen Ort, an dem ich
kreativer sein kann, an dem ich meine Gedanken "zu Papier" bringen kann,
auf eine Weise, wie es
mir gefällt, und niemandem anders. An dem ich
mich nicht an einen bestimmten Schreibstil halten muss, sondern an dem ich einfach schreiben kann, was und wie ich es möchte, da ich einfach schon immer unfassbar gern geschrieben habe (und den Lebenstraum "eigenes Buch veröffentlichen" verfolge, haha). Und diesen Ort habe ich -
hoffentlich - endlich wieder gefunden.
Mir selbst schwirrt der Kopf vor lauter Dingen, die ich noch loswerden möchte, und vielleicht klingt das alles ein wenig durcheinander und teilweise in sich widersprüchlich, aber ich glaube, weitere Erklärungen würden den Rahmen dieses Posts mehr als sprengen. Auf Instagram werden viele - hoffentlich - schöne (auch) andere Fotos zu sehen sein. Wer mir dort folgt und mit dem neuen Kontent nichts anfangen kann, weil er sich lediglich für die Nagelbilder dort interessierte (was ich in
keinster Weise verurteilen möchte!), der darf mir gern entfolgen. Aber ich freue mich über jeden, der bleibt.
- Lorena